Die Polana, Urgroßvaters Gulden-Mühle und die bleiernen Berge
von Hansi Mikl
Ich will (möglichst) ehrlich sein. Es gibt schon einige konkrete Gründe, weshalb ich diese Geschichten schreibe. In erster Linie natürlich, weil sie mit der Zeit in Vergessenheit geraten bzw. irgendwann sogar ganz akut Gefahr laufen, mit ihren Erzählern in deren Gräbern zu verschwinden…..wenn man sie nicht rechtzeitig in schriftlicher Form konserviert. Dabei dachte ich in vorwiegend an meine Kinder, die besser mit etwas Hintergrundwissen durch ihre Landschaften streifen sollten und dieses später an den eigenen Nachwuchs weiterreichen könnten. Weil ich die Vergangenheit unserer besonderen Orte gleichzeitig und ohne zusätzlichen Aufwand auch unseren Gästen zugänglich machen wollte, erschienen diese Geschichten auf unserer Homepage. Soweit, so gut….
…Womit ich nicht so ganz gerechnet hatte…waren die Reaktionen darauf. Über Dinge, die man nicht selbst erlebt oder gesehen hat, kann man natürlich nur vordergründig schreiben oder oft auch nur mutmaßen, die Hintergründe sind meistens – eben – geheimnisumwittert und sagenumwoben. Die alten Geschichten jedenfalls (er)öffneten – Google sei Dank – neue Türen und interessante Möglichkeiten, den Dingen im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Grund zu gehen”. Deshalb dachte ich lange darüber nach, ob es unter diesen Umständen Sinn macht, einen dritten Teil zu verfassen, wenn dieser am Ende wieder neue Baustellen schafft. Mittendrin starb mein Vater und so wurde daraus noch ein wenig Familienforschung mit einer großen Portion Melancholie. Dieser Umstand ermöglichte über eine leicht veränderte Sichtweise in klarerem Licht eine erhöhte Wahrnehmung der so schnell vergangenen Jahrzehnte und so fand ich mich dann plötzlich doch nicht ganz zufällig und im Handumdrehen an kindlichen Spielplätzen wieder …. und suchte dort nach Begebenheiten, über die im Laufe der Zeit längst Gras gewachsen war.
Alte Freunde erzählen mit zunehmendem Alter – ich bin da also längst kein Einzelfall – gerne von durchaus sentimentalen Zeitreisen zurück zu den Wurzeln und damit zu den Schauplätzen der Kindheit. Oft sind die alten Kletterbäume längst dem städtischen Wohnungsbau gewichen, der einstige Trainingsplatz ist unter einem neuen Einkaufszentrum verschwunden und die warme Sandbank des ersten Kusses unten an der Biegung des Flusses ist brachial begradigt worden. Enttäuschungen dieser Art bleiben mir zumeist erspart, denn ich bin noch immer in den dunklen Wäldern, den grünen Wiesen und den besonderen Bergen meiner Kinder- und Jugendjahre unterwegs. Diesmal zwar eher mit Wanderern und Reiterinnen, mit Motorsäge und Spaltaxt, Traktor und Heurechen, aber diese eher berufsbedingte Herangehensweise ermöglicht es mir mit größtmöglicher Behutsamkeit, diese speziellen Orte in ihrer Ursprünglichkeit und Schönheit zu erhalten.
Ganz egal also, ob früher spielend oder jetzt arbeitend: Die Polana als besonderer Spiel- Arbeits- und Therapieplatz für Körper, Geist und Seele ist meine erklärte „Premium-Location” auf diesem Planeten. Dafür gibt es natürlich klare Gründe, die rasch aufgezählt sind:
Nicht weniger als 41254 Quadratmeter Magerwiese mit Wiesenenzianen, wildem Thymian, Glockenblumen, Steinnelken und Margeritten.
Ein kleiner Heustadel mit Unterstand am Eingang in der Nordwestecke, daneben ein rustikaler Round-Pen, den Messi und andere Nachwuchspferde als Trainingsplatz nützen.
Eine munter sprudelnde Quelle in der Nordostecke liefert kristallklares Trinkwasser.
An der Ostseite ein kleiner Auwald mit einem Sumpfgebiet, darin zwei kleine, fast schon verlandete ehemalige Fischteiche.
Ein kleines Bächlein murmelt sich am Waldrand die Südseite entlang.
Umgeben ist die Wiese nicht nur von einem Holzzaun, sondern darüber hinaus von pilzreichen Mischwäldern, die mit Fichten, Föhren, Lärchen, Buchen, Eschen, Erlen, Traubenkirschen, Eichen, Birken und Pappeln so ziemlich alle einheimischen Baumarten beheimaten.
Für die ganz spezielle „Naturarena-Atmosphäre” der Polana sorgen drei (vermeintlich) bleierne Berge, die die Wiese von Norden, Osten und Süden tribünenartig umschließen.
Die Polana ist uraltes Kulturland und befand sich bis in die späten 1920er Jahre in herrschaftlichem Besitz. Zu jenen „Herrschaftszeiten” war der kleine Heustadel gut dreimal so groß und das kleine Bächlein bewässerte von der Südwestecke aus mit einem ausgeklügelten System aus Schleusen und Kanälen die gesamte Wiese. Dieser Umstand dürfte sich relativ ertragsteigernd ausgewirkt haben. Die großen Heumengen jedenfalls wurden an Ort und Stelle im Stadel eingelagert und erst im Winter mit Pferdeschlitten nach Rosegg verbracht. Zusätzlich wurde die Wiese schon damals als Pferdeweide genützt.
Im April 1932 erwarb mein Großvater die Polana im Tauschwege von der Herrschaft Rosegg bzw. Friedrich Prinz Liechtenstein. Seither dient diese besondere Wiese uns und unseren Tieren als Arbeitsplatz, Lebensraum, Erholungsort und Abenteuerspielplatz.
Die Bewirtschaftungsmethoden haben sich in den vergangenen drei Generationen natürlich gravierend geändert. Zu Großvaters Zeiten tummelten sich noch Knechte und Mägde am Hof und ich kenne noch die alten Geschichten von den kollektiven Mühen der händischen Heumahd. Als die unausgeschlafenen Schnitter schon weit vor Sonnenaufgang ab drei Uhr die Sensen schwangen, um der Hitze des Tages und den Pferdebremsen auszuweichen. Auch wenn mir die Nachtarbeit mit der Sense erspart geblieben ist, die großen Pferdebremsen (die man übrigens in solchen Dimensionen heute nicht mehr antrifft) habe ich als Kind noch kennen- und fürchten gelernt, als mein Vater das duftende Polana-Heu noch ohne irgendwelche Motorengeräusche, sondern nur mit Heugabel, Holzrechen, Pferd und Fuhrwerk ins Dorf schaffte. Auch diese Zeiten sind längst vergangen, heute bin ich wahrscheinlich der Letzte weit und breit, der noch loses, trockenes Heu mit dem Ladewagen erntet, statt es angewelkt in riesige Plastikballen pressen zu lassen. Trotzdem ist die Polana-Mahd noch immer eine spannende Sache, besonders für die lokale Fauna. Es lässt sich nämlich kaum vermeiden, dass dann und wann Kröten, Schlangen, Mäuse, Maulwürfe, Eidechsen oder sogar kleine Feldhasen über die Klinge des Mähwerks springen. Zur Erntezeit finden sich deshalb alljährlich und pünktlich 2-3 Greifvögel ein, welche dann geduldig über der Polana kreisen, um bequem und sportlich wertlos die Opfer der Heumahd aus der Wiese zu sammeln. Spektakulär anzusehen, wenn ein Bussard im Sturzflug scheinbar planlos im gemähten Gras aufschlägt, um Sekunden später mit einem zappelnden kleinen Feldhäschen wieder emporzusteigen. Es macht leider wenig Sinn, abmildernd in den Nahrungskreislauf einzugreifen: Einmal erblickte ich vor mir eine Kröte, hielt gerade noch rechtzeitig an, sprang vom Traktor und schaffte sie aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich in die angrenzende gemähte Zone. Als ich weiterfuhr, sah ich im Rückspiegel einen Greifvogel, der die soeben gerettete Kröte im Vorüberfliegen einsammelte.
Nach der Heuernte und einigen traditionellen Sommer-Events (Glühwürmchen-Wanderungen, Nachtausritte, Heu-Übernachtungen, Polana-Lights) kehrt mit den Pferden und Rindern wieder Ruhe ein. Diese bevölkern die Wiese meist bis in den Winter hinein. Seit einigen Jahren hält ein Pferde-Überbrückungskontingent sogar im Winter die Stellung.
Östlich der Polana sammeln sich einige Gerinne, um gemeinsam einen Bach zu bilden. Dort schließlich, wo dieser Bach hinunter in eine romantische Schlucht stürzt, baute mein Urgroßvater im Jahre 1891allen Ernstes und allen Warnungen zum Trotz eine Hausmühle, die familienintern bis heute als sagenhafte Fehlinvestition gilt und mit der er sich nachhaltig den beißenden Spott seiner Zeitgenossen einhandelte. Vielleicht hatte er sich auch nur von der allgemeinen Aufbruchsstimmung des Industriezeitalters in der kurzen friedlichen Dekade nach Königgrätz und vor dem ersten Weltkrieg anstecken lassen. Möglicherweise war er einfach überzeugter Optimist. Sicher ist: Der Bach führte nur bei intensivem Regen oder während der Schneeschmelze im Frühling genügend Wasser, um das Mühlrad ausreichend anzutreiben. Der Bau der Mühle erwies sich deshalb schon bald als kapitaler Irrtum (böse Zungen meinten, an diesem Ort wären zwar kaum Getreidekörner, dafür aber jede Menge Gulden, Kronen und Kreuzer gemahlen worden), sie wurde wegen fehlender Funktionalität aufgegeben und verfiel zusehends, bis sie irgendwann als billiges Baustoffdepot geplündert und im Laufe der Zeit restlos abgetragen wurde. Offensichtlich mied die Familie diesen Ort jahrzehntelang, selbst der exakte Grenzverlauf war unbekannt, Markierungen existierten nicht. Erst eine Neuvermessung vor einigen Jahren brachte endlich Licht ins Dunkel und ermöglichte eine genaue Lokalisierung des einstigen Gebäudestandorts. Schade eigentlich, ein bewohnbares kleines Häuschen an diesem abgelegenen Ort, so ganz ohne Elektrizität, lediglich mit spartanischem Komfort und dazu ein kleines „Kaltwasser-Maibachl”…. das hätte wahrscheinlich enormen Erholungswert mit Romantik-Faktor 100: „Eine Mini-Einsiedelei mit fließendem Wasser in der Feuersalamander-Schlucht”. Und wer weiß denn schon, was die Zukunft bringt ? Was nicht mehr ist, kann ja vielleicht in abgespeckter Holzbau-Variante wieder werden….denn die kleine Parzelle unten am Bach ist noch immer als Bauland ausgewiesen (zumindest 60 Quadratmeter davon). Der Weg von einer Idee bis zu ihrer Ausführung kann natürlich – oft erlebt – ein ziemlich langer sein und unter Umständen in einer Sackgasse enden. Von Zeit zu Zeit folge ich dem Lauf des Baches von der Polana bis zur Schlucht, vorbei an den Stellen, an denen wir als Kinder pfeilschnelle Bachforellen jagten, kleinen Flusskrebsen nachstellten, durch die Uferböschungen kraxelten oder aus herumliegendem Holz primitive Lagerstellen bauten. Trotz der zuerst gluckernden, dann sprudelnden und unten in der Schlucht rauschenden Geräuschkulisse sind es stille Örtchen mit vielen schönen Erinnerungen an erfrischend ineffiziente Tage geblieben. Wir hatten nicht gerade viel zu gewinnen, aber auch wenig zu verlieren, die Schuhe waren meistens nass und die Hosen immer dreckig. Niemals wurden wir beaufsichtigt, maximal bekam man ein „Schön aufpassen !!!” mit auf den Weg, verbunden mit der freundlichen Ermahnung, spätestens zu Einbruch der Dunkelheit und wenn möglich vollzählig wieder zu Hause zu sein. Diese durchaus mutige Gelassenheit ist den zeitgenössischen Erziehungsberechtigten offensichtlich völlig abhanden gekommen. Die freie Natur selbst greift ja nicht immer zu so antiautoritären, dafür aber nachhaltigen Erziehungsmethoden: Fehler, Unkonzentriertheiten, mangelhafte Klettertechnik oder Übermut wurden und werden prompt mit Kratzern, Abschürfungen, Prellungen oder blauen Flecken bestraft. Learning by doing, wenn man so will, eine solide Grundausbildung ohne Schuldzuweisungen. Mit dieser „Freizeitgestaltung” ging eine schleichende Verwurzelung einher, die man vielleicht als „sehr lokales, kleinräumiges Heimatgefühl” bezeichnen könnte. Egal, welche Lebensentwürfe ich jemals ins Auge gefasst hatte – die Schauplätze waren garantiert stationär, Emigration in irgendwelche Karrieren oder Großstädte war niemals und unter gar keinen Umständen vorgesehen. Noch immer strahlen die einstigen Spielplätze mit ihren unzähligen Grün- Braun- Ocker- und Grautönen jene Unbeschwertheit und Geborgenheit aus, wie man sie halt nur in den unbedarften Anfangszeiten erlebt, weil man noch nicht allzuviel von der Welt und ihren oft merkwürdigen Gesetzmäßigkeiten, den Menschen und ihren oft sonderbaren Verhaltensweisen und den zahlreichen Problemen außerhalb dieses Reservates erahnen oder gar wissen kann.
Selbst wenn die Gegend einen aktuell eher wilden und unberührten Eindruck macht – so ruhig war es hier nicht immer. Schon die Namensgebung der ortsansässigen Polana-Berge lässt problemlos auf Metall und Bergbau schließen. Den langgestreckten Rücken im Norden (717 m) nennt man Rudnik (= Bergwerk auf Slowenisch), und das, obwohl er weder über Tagbaustellen, noch über Stollen und schon gar nicht über Schächte oder auch nur klitzekleinste Bergbau-Hinweise verfügt. Der Berg im Süden der Polana heißt schwarz auf weiß Bleiberg (mit 770 m die höchste Erhebung des Tabor-Wauberg-Rudnik-Bleiberg-Hügellandes) und auch in diesem Falle ist der Name extrem irreführend, denn Blei sucht man am und im Bleiberg vergebens. In beiden Fällen scheint man im Laufe der Jahrhunderte namensgebungstechnisch bzw. bergezuordnungsmäßig böse Fehler gemacht, ohne sie je korrigiert zu haben. Die Wahrheit liegt, wie so oft… exakt in der Mitte. Dort befindet sich nämlich der dritte der „Polana-Berge”, die Landkarten spucken ihn fast verächtlich als namenlose Kote 642 aus. Ein Friesacher Bergrichter namens Warmuhs bezeichnet ihn 1753 wegen seiner Inhaltsstoffe als „Bleikofel” und diagnostiziert trocken: „An sehr vielen Stellen beißt Erz aus, auch viele alte Schächte und Stollen sind da zu sehen, woraus man erkennen könne, dass hier die Alten sehr viel gebaut haben müssen”. Haben sie ja auch. Der „Berg in der Mitte” ( Bleikofel, Kozjak, Arzach oder Kote 642, einen offiziellen Namen gibt es nicht) ist mit Tagbaustellen übersät und von Stollensystemen durchzogen. Möglicherweise wurde auf und in ihm schon seit 3000 Jahren Blei und Zink bzw. Zinkblende (aus deren Legierung mit Kupfer man Messing gewinnt)abgebaut. In etwas größerem Stile jedenfalls ab 1871, als die Bleiberger-Bergwerks-Union als potenter Investor einstieg und sich mit moderneren Arbeitsmethoden und beachtlichen Investitionen ans Werk machte. Leider war die Blütezeit erschreckend kurz, denn bereits 35 Jahre später, 1906, wurde der Bergbau auch schon wieder eingestellt. Noch 1905 holten 40 Bergleute immerhin 63 Tonnen Bleierz und nicht weniger als 612 Tonnen Zinkerz aus den Gruben, weitere 4 Männer und 8 Frauen mühten sich mit der Erzaufbereitung ab.
Über die genauen Gründe der plötzlichen Stilllegung gehen die Meinungen auseinander. Man hört von Wassereinbrüchen, die es entweder unrentabel oder sogar unmöglich gemacht haben, an tiefer gelegene, umfangreichere Erzlager heranzukommen. Wie auch immer, damals bei ihrem Bau….lag Urgroßvaters Mühle also nicht vor einer ruhigen, gottverlassenen Schlucht, sondern beinahe mitten im florierenden Industriegebiet. Kaum vorstellbar, wenn man den aktuellen Stand der Dinge sieht und erkennt, wie schnell die Natur die menschlichen Spuren verwischt. Schlägt man sich von hier aus auf die bewaldete Vorhöhe des Bleikofels durch, kann man auch heute noch viele erodierte und zunehmend von der Vegetation überzogene Tagbaustellen erkennen. Ein fast senkrechter Schacht führt hinunter ins Berginnere, höchstwahrscheinlich ist es ein Entlüftungsschacht des umfangreichen „Romuald-Spiridion-Feldes”, in welchem die Stollensysteme zusammenlaufen. An dieser Stelle wäre es vernünftiger, die Reißleine zu ziehen und selbsterlebte Details behutsam unter den Teppich zu kehren, obwohl man die Stimmungen, Gerüche und Geräusche im Berginneren bestimmt in einigen Absätzen konservieren könnte. Nicht alle Geschichten müssen zwingend niedergeschrieben werden – meine Frau und meine Mutter waren zwar noch nie da und haben deshalb nicht die leiseste Ahnung, machen sich aber trotzdem und zwar ständig Sorgen und mein Sohn stuft die Gefahr immer als verschwindend gering ein. Von der drohenden Reglementierungswut einzelner Behörden ganz abgesehen.
Wandert man ohne Umwege durch die „Feuersalamander-Schlucht” bis ins Tal hinunter, erreicht man an deren Ende das alte Knappen-Wohnhaus, die letzte bauliche Reminiszenz des alten Bergwerks. Daneben gab es damals eine (ab 1903 dampfbetriebene) Erzaufbereitungsanlage mit 8 Bottichen, einem Pochwerk mit 5 Stempeln und einem Stoßherd, außerdem existierte dort noch ein großer Flammofen zum Schmelzen der Erze und darüber hinaus eine Schmiede. Das Knappenhaus jedenfalls hat den Zeitenwandel größtenteils unbeschadet überstanden und dient nun leicht zweckentfremdet und baulich erweitert…..bunt uniformierten Pfadfindern aus allen Ecken Europas als Unterkunft. Über die Abraumhalden sind längst Gras, Büsche und Bäume gewachsen, das Gelände wird mit dem Pfadfinder-Camp „Techuana” durchaus intelligent nachgenutzt. Kleine Naturbühnen, idyllische Zeltplätze am Bach, rundherum nur Wiesen, Felder und Wälder. Weil ein langer Sandweg mit einer attraktiven S-Kurve im letzten Abschnitt mitten durchs Techuana-Areal führt, bin ich hier öfter in verschiedenen Geschwindigkeiten mit unseren Pferden und diversen Reiterinnen unterwegs. Vielleicht war meine Identität auch deshalb nicht besonders brüchig, weil ich meine Spielplätze nie aus den Augen verloren habe. Kann schon sein. Es sieht ja auch nur so aus, als sei die Zeit stehengeblieben, eigentlich läuft sie dauernd unverschämt schnell davon.