(Der tiefere Sinn und die klaren Ergebnisse einer regionalen, überregionalen, internationalen und stillen Wasserprobe)
Nach 50 erstaunlich kurzweiligen Jahren mit kalten Kriegen, eisernen Vorhängen, Ozonlöchern, Tschernobyl, Twitter und permanenten klimatischen und gesellschaftlichen Klimawandeln häufen sich zunehmend jene Momente, in denen ich ziemlich erleichtet bin, bereits zu den fortgeschrittenen Semestern zu zählen und damit zu jenen, deren Tage bereits ein wenig (an)gezählt sind. Obwohl ich noch lebe, weiß ich ganz genau: Das „Facebook & Smartphone-Zeitalter” geht garantiert ohne mich über die Bühne. Definitiv. So viel Zeit bleibt mir dann doch nicht mehr.
Glücklicherweise kann man den linearen Verlauf seines Lebens ja nicht bis auf den letzten Tag berechnen…
…aber spätestens nach einem halben Jahrhundert werden die Wettbewerbsbedingungen deutlich unerfreulicher:Man(n) wird immer langsamer, obwohl die Zeit immer schneller vergeht. Ich werde also ganz bestimmt nicht behaupten, dass ich mich mit 50 viel wohler in meinem Körper und meiner Haut fühle. Altern in Würde ist manchmal ein gordischer Knoten. Es zwickt und zwackt nicht nur zunehmend im subjektiven Selbstwertbereich, sondern vor allem objektiv in den Gelenken und in der Muskulatur. Materialermüdung aus fünf intensiven Jahrzehnten. Nicht nur Geist und Körper senden – übrigens ebenfalls ganz ohne Smartphone und für 0,0 Cent/ Minute – klare Signale, sondern auch trocken diagnostizierende Allgemeinmediziner, bevorzugt mit in Falten gelegter Stirn und in besorgniserregender Stimmlage: „Herr Mikl… (kurze Pause)…. ihr Langzeitzucker gefällt mir leider gar nicht”. Natürlich hätte ich dem Arzt erklären können, dass Milka, Suchard und Lindt nicht nur blutdrucksenkend wirken, sondern obendrein sehr wirksame Medikamente gegen den immer akuter werdenden Weltschmerz darstellen. Ich hätte seine Meinung zu Serotonin einholen sollen und unbedingt nachfragen müssen, ob alternativ Antidepressiva gesünder wären. Wie man es auch dreht und wendet, das Leben hat seine unerwünschten Nebenwirkungen und am Ende endet es garantiert tödlich. Für eine tiefschürfende Diskussion war das Wartezimmer ohnehin zu voll und kein einziges Gegenargument hätte etwas an der Diagnose geändert, also folgte ich notgedrungen den allgemeinen Ratschlägen unbedingt nötiger Zuckerreduktion und war bereit, dann und wann auf irgendwelche Nahrungspyramiden zu klettern, um den beanstandeten Langzeitzucker wieder in den Griff zu kriegen. Auf der dunkelroten Liste der Gefährder fanden sich leider ca. 95% meiner bevorzugten Lebensmittel, hinkünftig sah ich mich gezwungen ….von Vollkornbrot, ungeräucherten Fischen, Obst, Gemüse, Luft, Liebe, Hoffnung und Optimismus zu leben. Und von Wasser !!!!
„Wasser ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff und Wasserstoff. Wasser ist als Flüssigkeit durchsichtig, weitgehend farb- geruch und geschmacklos. Wasser ist die Gundlage des Lebens auf der Erde”. Sagt Wikipedia und die Allgemeinbildung stimmt weitgehend (über die „Geschmacklosigkeit” werden wir bald streiten können) zu.
Eine altbewährte, über Jahrtausende krisenerprobte Art des Durstlöschens kann man also nicht neu erfinden, aber immerhin für sich selbst neu entdecken und damit eine Niederlage langfristig in einen Sieg verwandeln. Bei der Umgestaltung fragwürdiger Lebensgewohnheiten registriert man so ganz nebenbei nicht nur klare ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile: Keine Logistik, keine Verpackung, kein Müll , kein Zucker, keine Konservierungsstoffe, kein flüssiges Adrenalin, dafür ein breites, faltenfreies Grinsen des Allgemeinmediziners. Unser ganz persönliches Wasser wird schon seit eh immer frisch, konglomeratmineralisiert und kostenlos vom Tabor frei Haus geliefert, ist längst seibersdorfgeprüft und nennt sich deshalb ob seiner Inhaltsstoffe und ohne Übertreibung „Aqua Miklerale Naturale”.
Wie gut (oder schlecht) es tatsächlich ist, soll der spannende Praxis-Test einer „Wasserprobe” unter Beweis stellen. Obwohl die Leute üblicherweise zwar gerne Wasser predigen, um dann aber viel lieber Wein zu trinken, findet die Idee erstaunliche Resonanz: Nicht weniger als 19 Teilnehmer (!!!!) haben nach einem sonnigen Augusttag Zeit und Energie in diesen Versuch und die laue Nacht investiert, die Tischtennisplatte vorm munter prasselnden Lagerfeuer ist praktisch ausverkauft. Ein Blick in die anwesenden Gesichter offenbart entweder geringfügige Vitalverstimmungen (bei den Wein- und Biertrinkern), ein wenig Müdigkeit (bei den Erziehungsberechtigten) oder konzentrierte Vorfreude (bei den Experimentierfreudigen).
Vor dem abendfüllenden Studium verschiedenster Wassersorten (am Start stehen so ziemlich alle Quellen der näheren Umgebung, gängige Produkte aus Supermärkten und Alltagsflüssigkeiten aus städtischen Wasserleitungen – alle anonym in Standard-Plastikgebinden in ein- und demselben Kühlschrank gelagert, um faire Wettbewerbsbedingungen zu garantieren) bin ich jedenfalls ziemlich gespannt. Das bunte Register der handelnden Personen sollte außerdem Spaß und Spannung beinahe garantieren.
Die subjektiv objektive Bewertung der verschiedenen Wässer wird der Einfachheit halber im österreichischen Schulnotensystem erfolgen:
1 = Sehr gut
2= Gut
3= Befriedigend
4= Genügend
5= Nicht genügend
Na dann.
Der leitende Archäologe eröffnet die Premiere des Wasserreigens und greift gravitätisch in den Kühlschrank. Die Flasche verschwindet flugs und anonym im tarnenden Jutesack, Augenblicke später sind die Gläser gefüllt. Im trüben Licht der Lampe erscheint das erste Wasser unverschämt klar, geschmacklos ist es nicht unbedingt: Es schmeckt nämlich leblos, schwer-leer, irgendwie nach Fastenzeit und Askese und weist (wie Claus bei solchen Gelegenheiten so schön sagt) einen eher geringen „Weitertrinkfaktor” auf. Allzu weit gehen die Meinungen nicht auseinander, das „Wernberger Klosterwasser” wird durchwegs mit 3 oder 4 bewertet und dürfte mit 64 Punkten wohl im hinteren Drittel landen.
Schon die nächste Sorte, von Ines präsentiert, sorgt für deutlich breitere Streuung und geteilte Meinungen zwischen 2 und 5. Ernüchternde 63 Punkte dürften die lokalen Wasserleitungsbefüller trotz überzeugender offizieller Testergebnisse in tiefe Verzweiflung stürzen – das „Mittagskogel-Wasser” schneidet erstaunlich bescheiden ab. Ein mickriges Pünktchen vor der Antiquität aus dem Klosterbrunnen. Besonders im Fokus der munter werdenden H20-Diskussionen steht erwartungsgemäß Franz, weil der die einzelnen Flüssigkeiten gar nicht erst verinnerlichend kostet, sondern in „äußerlicher Anwendung” energetisch testet. Ein Umstand, der beim Durchschnittskonsumenten mit weit heruntergeklappten Kinnladen für länger anhaltende Fassungslosigkeit sorgen kann.
Schon bei Startnummer 3 ist das feuchte Auditorium nicht mehr ganz leise. Sophia zieht eine Flasche, deren Inhalt bei mir gruselnde Gänsehaut, bei anderen Testern aber durchaus Begeisterung auslöst. Die ersten Einser werden eingetragen, aber mit meinem und anderen Fünfern und insgesamt 64 Punkten reiht sich auch das „Nationalpark-Wasser aus den Nockbergen” im geschlagenen Feld ein. Überhaupt fällt es schwer, die (vermeintlich) herausgekosteten Ingredienzien mit geeigneten Eigenschaftswörtern zu versehen, ohne dabei neue erfinden zu müssen. Würde ich „schmeckt nach 1979″ sagen, könnte es kein Mensch wirklich verstehen und ich müsste ein paar Geschichten über mein ganz persönliches 1979 (nicht nur Hot Chocolate, sondern auch Michaelergruft) erzählen. Besser nicht.
Andrea sorgt ungewollt, aber doch für den ersten massiven Schlag in meine Magengrube und schüttet heiter eine Sorte ein, die ich maximal zur gelungenen Klospülung empfehlen würde oder zum Befeuchten eines staubigen Tennisplatzes. Insgeheim frage ich mich viel zu früh, worauf ich nun eher verzichten könnte: Auf das Aufhören oder auf das Weitermachen ? Sehr erstaunlich allemal, selbst das „gefilterte Bamberger Wasser” findet abgebrühte Liebhaber: Bert adelt es mit einer 1, Franz verpasst ihm eine energetische 2 und mich tröstet, wenn ich schon gar keine Antworten auf schwierige Fragen finde…stets die Erkenntnis, dass sogar Modern Talking sehr erfolgreich waren. Weil die Welt nicht immer ungerecht ist, hängen stolze 68 Punkte dem vierten Wasser die neue Rote Laterne um.
Ausgerechnet Herbert, dessen Teilnahme unter dem Motto „Schwere Bedenken” eher auf der Kippe stand, ist es vorbehalten, den langsam sinkenden Spaßfaktor ein wenig ansteigen zu lassen und für das erste Highlight zu sorgen: „Goccia di Carnia” von „De Spar” stammt in dritter Linie aus dem Regal der gleichnamigen italienischen Supermarktkette, in zweiter Linie aus dem benachbarten Friaul und in erster Linie aus der „Fleons-Quelle”, welche dort auf 1370 Metern Seehöhe nördlich von Forni Avoltri aus den Karnischen Alpen sprudelt. Die gestrenge Jury zückt 3 Einser, 10 Zweier und 6 Dreier: 41 Punkte sind zunächst die klare Führung, das vorherrschende Gefühl dazu ist Erleichterung und der Energetiker legt das Produkt ausdrücklich anwesenden Blasenleidenden ans Herz.
Ob es nun am „gefilterten Bamberger” liegt oder am „Goccia di Carnia”, beim persönlichen Kredenzen der nächsten Flasche kämpfe ich ein wenig mit Gleichgewichtsstörungen. Was Ende August wahrscheinlich ganz normal ist. Die Anonymität der Standardgebinde ist besonders spannend, wenn man selber an der Reihe ist. Das Wasser kommt mir zwar bekannt vor, aber wenn ich es zuordnen müsste, würde ich vermutlich kläglich scheitern, obwohl ich es als frisch, erfrischend und sauber mit einer wohlschmeckenden Zwei belohnen würde. Während ich intensiv über die mögliche Herkunft nachgrüble, regnet es unzählige Vierer, welche die „Polana-Quelle” (immerhin meine Lebensretterin an unzähligen heißen Heu-Sommertagen dort) mit nicht weniger als 62 Punkten ins hintere Tabellendrittel spülen. Meine Rhetorik ist unter Schock kurzfristig auf stand by. Kleiner Trost: Franz lobt die Wirkung auf die Nieren. Na immerhin.
Während ich ob der desaströsen Polana-Wertung nochmals verzweifelt und vergeblich nachrechne, ist Sabine mit vorbildlicher Zügelhaltung und im versammelten Arbeitsgalopp längst schon beim nächsten Wasserlassen. Dieses schmeckt sich irgendwie an, wie die flüssige Schweiz, nur halt ohne Berge und damit ohne Höhen und Tiefen – völlig neutral, keine Ecken oder Kanten, emotionslos. Ein Durchlaufposten. Unbedingt durstlöschend, gewiss, aber ohne dabei in Erinnerung zu bleiben. Mit soliden 53 Punkten wird der „Gottestal-Brunnen” im soliden Mittelfeld wenig Aufsehen erregen.
Helga zählt zweifellos zu den Menschen, die besonders glücklich sind, wenn sie andere glücklich machen dürfen (zB mit altbewährten, neuen und oft gewagten Kreationen aus ihrer Küche), die aber ebenso glücklich sein können, wenn sie andere unglücklich machen (zB mit ihren Grundschlägen an der Tischtennisplatte). Bedauerlicherweise beweist sie beim mutigen Griff ins verbleibende Sortiment kein besonders gutes Händchen: Selbst wenn Startnummer 8 keine unmittelbar letale Wirkung ausübt, so empfindet man den Ausschank zumindest als mittel- bis hochgradig kontaminiert. So in etwa würde ich mir Grundwasser aus entweder städtischen Ballungsräumen oder intensiv gedüngten ländlichen Gebieten vorstellen. Trotz gesetzlicher Grenzwerte schmeckt es nach einem Suizid auf Raten, etwas Chlor und Jod könnten nicht schaden. Franz zückt erstmals die Fünf, Claus erkennt das Unglück im Ansatz und der Verdacht bestätigt sich sofort: Es ist die Unplugged-Version der Bamberger Wasserwerke: „Ungefiltertes Bamberger Wasser”. 79 Punkte, letzter Platz. Jeder lacht, obwohl es nichts zu lachen gibt.
Die nächste Sorte stellt Heinz auf die Platte und weil es in einer Talsohle kaum tiefer bergab gehen kann, geht es gleich deutlich bergauf. Die „Einsiedlerquelle” aus dem gleichnamigen Tabor-Abri kann das nun wieder besser gelaunte Wasserprobenpublikum in der emotionalen Mittellage überzeugen und übernimmt mit 40 Punkten hauchdünn die Führung. Heimniederlagen lassen sich bestimmt verschmerzen, aber Heimsiege sind mir natürlich wesentlich lieber.
Bert bringt nicht nur die nächste Wasserflasche mit, sondern vor allem seine stets gutgelaunte Freundlichkeit. Damit gewinnt er bei Bedarf jedes Bewerbungsgespräch und fährt außerdem Bonuspunkte ein. Dabei tappen die Wassertester im Dunklen und in die erste Stolperfalle, denn einige Gewässer wurden doppelt eingelagert. Die „Polana-Quelle” landet bereits zum zweiten Mal in den Gläsern, wird aber diesmal mit 54 Punkten deutlich besser eingestuft. Mir hingegen schmeckt sie jetzt gar nicht, meine 4 ist hochgradig peinlich, steht aber leider schwarz auf weiß in der Wertung. Vor kleinen Irrtümern in den Stromschnellen dieser Veranstaltung ist allerdings niemand gefeit – der Energetiker lobt die Wirkung auf Galle und Leber.
Weils so schwierig ist serviert Jaqueline ungewollt den nächsten Doppelgänger, erneut unterscheidet sich die Wertung deutlich vom ersten Versuch. Je nach Jahreszeit und Intensität der Niederschläge kann sich möglicherweise der Härtegrad des Wassers verändern. Dass sich die Wertung in 10 Minuten um 12 Punkte verschiebt, zählt dann zu den Mysterien einer Wasserprobe: Die „Einsiedler-Quelle” erhält bei ihrem zweiten Start 52 Punkte. Schwer zu erklären, wie sich Meinungs- und Geschmacksnuancen in kürzester Zeit ändern können.
Walter ist es bestimmt, den Leuchtturm des Abends zu präsentieren. 5 Einser, 8 Zweier und 5 Dreier küren einen neuen Tabellenführer und der plätschert keine 20 Meter entfernt 24 Stunden täglich ins Brunnenbecken: „Aqua Miklerale Naturale”. Der folgende, rege Meinungsaustausch entwickelt sich wenig wissenschaftlich, eher halb- bzw. unwissenschaftlich. Wahrscheinlich ist die Runde einfach zu groß, um zu den Quintessenzen vordringen zu können und wie soll man über Wissen nachdenken, von dem man zu wenig weiß ? Etwas schlauer könnte man nach der zehnten Wasserprobe sein. Im Augenblick ist mir das aber herzlich egal: Unser Wasser liegt vorne !!!! Wunderbar.
Die Nacht und ihre Teilnehmer bleiben weiterhin unberechenbar und rationale Erklärungsversuche die Ausnahme. Verspätet schlurft Jakob mit dem nächsten Kandidaten um die Platte. Er hat wahrscheinlich eine kurze Nacht gehabt und diese wird wohl auch nicht wesentlich länger werden. Leichte Ermüdungserscheinungen kann man allerdings in mehreren Gesichtern wahrnehmen, so etwas wie eine „Wassererkennungskompetenz” sucht man hingegen auch in Runde 13 der Kneipp-Kur vergeblich und findet sie nicht einmal dann, wenn ein Kandidat en suite eingeschenkt wird. Die zweite Wertung fürs „Aqua Miklerale Naturale” unterscheidet sich deutlich vom ersten Versuch. Das kann verstehen, wer will.
Mit Anne wird es pädagogisch extrem wertvoll, denn in den Wassergläsern landet (noch anonym) ein Produkt, für welches viele der gerade testenden Konsumenten im Supermarkt und in der praktischen 1.5-Liter-Flasche ohne mit der Wimper zu zucken wohlfeile 75 Cent auf den Tisch legen, üblicherweise im praktischen Sechserpack. Hier werden sämtliche Hygienestandards erfüllt, alles ist bis in den letzten Inhaltsstoff getestet, es wird mit appetitlichen Werbeslogans angepriesen und hat Rang und Namen. Einziger Nachteil: Es schmeckt nicht !!!! Statt Einsern und Zweiern in Serie werden Dreier, Vierer und Fünfer verteilt und als Startnummer 14 einen Namen erhält…ist das Erstaunen groß: „Vöslauer ohne”, ein hiesiger Branchenprimus. Siege von Quellen-Underdogs (noch dazu, wenn es die eigenen sind) übers Mineralwasser-Establishment waren so nicht zu erwarten und lösen bei mir zwar keine überbordende Schadenfreude, aber zumindest zufriedenes Amüsement aus. Wenn flüssige Sollbruchstellen auch bei den Anwesenden einen Nachdenkprozess auslösen sollten, hat sich der Aufwand gelohnt.
Was jetzt noch kommt, kann nur mehr Zugabe sein. Maximilian ist der vorletzte Ritter einer Wasserschlacht, die sich ihrem Ende zuneigt. Was er zum Besten gibt, wird an diesem Abend viel zu kalt serviert, denn die übliche Betriebstemperatur liegt bei ca. 28 Grad und bereitet, in sternenklaren Nächten darin badend, normalerweise deutlich mehr Freude, als es die 56 Punkte auch nur annähernd erahnen lassen: Das „Maibachl” verkauft sich etwas unsentimental und mit 56 Punkten eher unter Wert.
Leicht hängende Mundwinkel und allseits klimpernde Nierensteine signalisieren einen gewissen Wasser-Sättigungsgrad. Alina bringt im Stile einer großen Schauspielerin die Challenge souverän und unaufgeregt ins Ziel. Das „Wiener Hochquellwasser” reißt zum Abschluss keine Bäume mehr aus, die Bilanzen fallen zwar positiv, aber zwiespältig aus, das Feuer ist heruntergebrannt und verbreitet schon mehr Rauch, als Licht.
Zeit nachzulegen, die Nacht ist noch immer jung und läuft Gefahr, in istrianische, friulanische und schottische Bahnen gelenkt zu werden. Morgen in der Früh werde ich mich (wieder einmal) für sie entschuldigen müssen. Das wohl größte Problem beim frommen Leitspruch „Carpe Noctem” stellt wohl irgendwann der chronische Schlafmangel dar. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte, die nicht erzählt werden muss.
1. Aqua Miklerale Naturale 38
2. Einsiedler-Quelle 40
3. Goccia di Carnia 41
4. Aqua Miklerale Naturale 49
5. Einsiedler-Quelle 52
6. Gottestal-Brunnen 53
7. Polana-Quelle 54
8. Maibachl 56
9. Polana-Quelle 62
10. Mittagskogel-Wasser 63
11. Nationalpark-Wasser aus den Nockbergen 64
12. Wernberger Klosterwasser 64
13. Wiener Hochquellwasser 67
14. Bamberger Wasser, gefiltert 68
15. Vöslauer ohne 70
16. Bamberger Wasser, ungefiltert 79
„Die Frage, wie man seinen Körper tagtäglich mit Flüssigkeit versorgt, sollte man sich gut überlegen. Denn sie ist extrem wichtig für die Gesundheit. Zahlreiche Studien würden beweisen, dass der Konsum von Wasser als Ersatz für Softdrinks zur Vermeidung von Adipositas beitragen könnte. Doch die WHO schätzt, dass der Verbrauch von Softdrinks in den nächsten fünf Jahren weiter ansteigen wird. Das bedeutet, dass parallel dazu die Zahl der Menschen mit Übergewicht weiter steigen wird und damit jene der Diabetespatienten”.
(Oberösterreichische Nachrichten, 10. 08. 2016)