Hier eine aktuelle Bestandsaufnahme.
„so war es einmal … und so ist es noch immer“
Die Anfänge liegen irgendwo in den Untiefen der Vergangenheit und sind nicht exakt lokalisierbar. Erste Spuren tauchen in Form von Legenden auf und stammen aus der Zeit der Türkenkriege. Man erzählt von einem streitbaren und treffsicheren Urahnen, der einen türkischen Anführer mit Pfeil und Bogen aus dem Sattel geholt haben soll.
Auch wenn der Wahrheitsgehalt nicht überprüfbar ist – der Hintergrund ist ohne Zweifel sehr real, denn das türkische Heer lagerte in einem Seitental nordwestlich des Dorfes. Dieses Tal nennt man auch heute noch „Türkei“. Die Bevölkerung hatte den Tabor bzw. die Höhlen des Berges ausgebaut und befestigt und suchte dort Schutz vor den Angreifern aus dem Morgenland. Am 2. August 1478 eroberten die Türken schließlich die Bastion, viele Menschen starben oder gerieten in Gefangenschaft (..“ ainen taber in ainer staynwanndt, daryn viengen sie all…“). Aus diesen bewegten Sommertagen stammt auch die spätmittelalterliche Love-Story der Zala Mikl („Miklova Zala“), längst in Buchform erschienen und ein traditionelles Theaterstück, welches regelmäßig am Originalschauplatz aufgeführt wird. Ein Nachfahre der Schönen aus dem Rosental zog dann heiratend nach Petschnitzen…..Hieb- und stichfest dokumentiert ist auch das Schicksal eines Vorfahren zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Dieser Mann ertrank im April 1626 durch die Gail reitend. Was beweist, das sowohl Stärken, als auch Schwächen über Generationen weitergegeben werden können, denn ganze 377 Jahre nach dem erwähnten Unglück reitet der aktuelle Verfasser dieser Zeilen furchtlos und wild, weist aber als Schwimmer lebensbedrohliche, ja fast tödliche Defizite auf.
Viel Wasser ist seither die Gail hinuntergeronnen, aber der Hof steht noch immer an derselben Stelle, dieselben Wiesen versorgen auch jetzt noch unsere Tiere, das Holz kommt aus denselben Wäldern und das Wasser strömt aus derselben Quelle. Natürlich, die Welt und die Lebensumstände haben sich verändert. Heute ist der Hof eine Symbiose aus Landwirtschaft und Tourismus. Doch selbst diese Symbiose hat bereits Tradition, die ersten Gäste kamen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Egon Schiele beispielweise, berühmt für seine Aktzeichnungen porträtierte er bei seinem Aufenthalt am Faaker See nicht lokale Dorfschönheiten, sondern die kantige Steinpyramide des Mittagskogels! Bereits damals fuhr mein Großvater mit einer schnittigen Kutsche diverse Steinzeitsommergäste spazieren. Vielleicht hat sich gar nicht so viel verändert, bald hundert Jahre später bestehen die Urlaubserinnerungen unserer Gäste noch immer….aus dem Faaker See,…..aus dem Mittagskogel…und aus unseren Pferden.